Bildungsstammtisch

Tja wenn man auf den letzten Drücker zu einer Veranstaltung kommt, dann ist man froh, noch einen Platz zu ergattern. Und so fand ich mich da gestern beim Bildungsstammtisch plötzlich bei den „hohen“ Politikern wieder, wo ich mich einfach mal sitzplatzmäßig noch reingequetscht hatte. Links neben mir saß der Landtagspräsident Gunter Fritsch und auf der rechten Seite Beate Blechinger. Ob die wussten, dass sie ganz unverhofft mal einen Piraten in ihrer Mitte hatten? 🙂

Aber das war ja gar nicht das Thema gestern.
Ich war zum ersten Mal beim Strausberger Bildungsstammtisch dabei. Wenn man selbst zwei Kinder hat, dann ist man ja auch schon automatisch in das Thema Bildung involviert, ob man nun will oder nicht.

Aber der Abend war sehr interessant. Ich konnte viel an Informationen in mich aufsaugen, was ja nie schaden kann. Als Stadtverordneter gehört es einfach für mich dazu, mich in dieser Hinsicht auch weiterzubilden.

Für die Umsetzung der Ganztagsschule an der Lise-Meitner-Schule wurden ca. 400.000 Euro Fördermittel angekündigt, was in dieser Runde gestern positiv aufgenommen wurde. Auf dieser Woge der Euphorie ging es dann weiter durch die Tagesordnung, bis es zum Thema „Stand des Anmeldeverfahrens der Lernanfänger 2009/2010“ kam.

Hier ist eigentlich ein erfreulicher Zuwachs an Kindern zu vermelden. Ca. 240 Schulanfänger sind es momentan, wobei die Zahl sich noch etwas verringern wird, da es üblicherweise auch Zurückstellungen u.a. Gründe gibt, die eine Einschulung verhindern.

Allein für die Hegermühlengrundschule und die 1. Grundschule liegen 120 Anmeldungen vor. Beide Schulen haben momentan insgesamt vier 1. Klassen. Wenn es nach dem staatlichen Schulamt geht, dann soll es auch so bleiben. Bei insgesamt 8 1. Klassen in Strausberg wurde der Antrag auf eine weitere abgelehnt.

Nun verteilen wir einfach mal die 120 Kinder auf die beiden genannten Grundschulen mit vier Klassen und kommen auf eine Klassenstärke von 30 Kindern!
Denn das Schulamt rechnet einfach die schätzungsweise 211 Schulanfänger auf die bestehenden 8 Klassen um und kommt auf 26 Schüler pro Klasse, was in der Norm liegt. Der Umstand, dass für die beiden Schulen alle gemeldeten Kinder wirklich im Einzugsbereich wohnen, interessiert dabei nicht. Sollen die Kinder doch auf die anderen Grundschulen aufgeteilt werden…

Wer Strausberg kennt, kann sich vorstellen, dass viele Eltern nicht begeistert sein werden, wenn sie hören, dass sie ihre Kinder mal eben von Strausberg Nord morgens zur Vorstadt karren sollen.

Und die Reaktionen der Eltern auf eine 1. Klasse mit 30 Kindern mag ich mir auch nicht vorstellen. Wer so etwas am grünen Tisch des staatlichen Schulamtes entscheidet, gehört eigentlich auf einen anderen Posten bzw. ganz da raus. Es wird immer so viel über das Wohl unserer Kinder geredet, aber wenn die Umsetzung dann so aussieht, dann Gute Nacht Deutschland…

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