Erörterungsveranstaltung Altstadtcenter

Über den Daumen gepeilt, würde ich mal sagen: 50:50.

So ergab sich für mich das Stimmungsbild des heutigen Abends. Der Besprechungsraum war richtig voll, am Ende standen auch noch ein paar Leute.
Und obwohl die Kritiker des Altstadtcenters meistens das Wort ergriffen, war aber auch zu erkennen, dass nicht alle Anwesenden entschiedene Gegner des Vorhabens waren.

Zeitweise geriet die Diskussion etwas aus dem Ruder, aber am Ende waren alle so diszipliniert, dass man sich gegenseitig auch mal ausreden ließ. 🙂

Fazit für mich war heute abend:
Man muss sich sicherlich noch über einige Details verständigen. Die vorgebrachten Gegenargumente konnten mich nicht wirklich überzeugen.
Denn vieles davon war rein spekulativ und wurde kaum mit Fakten unterlegt.  Wie zum Beispiel solche Aussagen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirtschaftlich funktioniert…“ und anderes.

Es wurde am heutigen Abend immer wieder betont, dass die Stadtverordneten entscheiden, ob und in welcher Form so ein Center gebaut wird. Und eine solche Entscheidung kann ich selbst nicht auf Annahmen und Bauchgefühl stützen.

Und da punktet der Vorhabenträger momentan mehr.
Wenn da Gutachten vorliegen, die mir bestimmte Sachen vernünftig darlegen, dann bin ich geneigt, dem eher zu folgen.
Alles andere wäre auch nicht sinnvoll.

Hier noch mal Links zu dem Vorhaben:
Planzeichnung Vorentwurf
UVP Vorprüfung

 

7 Antworten

  1. Du machst hier in Deiner Rechtfertigung bereits einen gewaltigen Denkfehler! Du erwartest, dass die gegener mit fundierten Belegen/Beweisen/Gutachten kommen, und dem gegenüber die Aussage einer Firma TAMAX höher zu wiegen, ist schon sträflich beleidigend für jeden, der sich als „Gegner“ zu Wort meldet.

    Du enttäuscht mich!

    Zum anderen ist bekannt, dass das jährliche Umsatzvolumen in Strausberg nahezu unverändert variiert. Ob ich mir meine Packung Butter nun im schwarzen Netto, gelben Netto, oder zukünftig in welchem Diskounter auch immer hole – es ändert wohl kaum etwas am Gesamtumsatz in Strausberg. Nein, viel realistischer wird sein, dass lediglich der Ort des Umsatzes umverteilt wird.

    3x darfst Du raten, welcher Verein/Verband nach relativ kurzer Zeit als erstes jammern wird, dass das so ja irgendwie nicht gewollt war, nun alles schlechter ist als zuvor, und und und?!

    Alleine schon die jetztige Masse an Gastronomie, welche sich standhaft durchsetzen und auch halten konnte, kann mit einer Hand abgezählt werden. Weitere gastronomische Lokalitäten werden das gleiche Schicksal ereilen, wie die zig anderen zuvor auch, nämlich die Schliessung, weil die Kundschaft auf Dauer ausbleibt!

    Wozu noch noch ein weiterer Einkaufstempel? Dieser benötigt nicht nur Parkflächen für die Besucher, sondern auch für die Angestellten, und dass das Thema Parkraum in der Altstadt bereits jetzt schon zu hochroten Gesichtern der Anwohner führt, ist Dir nichts neues – aber ernsthaft was geändert wird von Euch trotzdem nichts!

    Ihr fordert immer Bürgerbeteiligung, und wenn sie denn da ist, ist sie falsch, unausgearbeitet, unsachlich, nicht den Anforderungen entsprechen, und und und! Ihr macht es Euch ganz schön leicht.

  2. Ganz so ist es ja nicht.
    Ein Großteil, der Einwände, die da kamen und kommen werden, fließen mit Sicherheit in weitere Prüfungen rein.
    Und auch ich bin da sicherlich der Letzte, der sich dagegen aussprechen würde, wenn es darum geht, einem unmittelbar Betroffenen Schutz zu gewähren. So z.B. bei der Bauausführung usw.

    Aber nehmen wir nur das Beispiel, ob die Kreuzung Buchhorst/An der Stadtmauer den Verkehr aufnehmen kann.
    Alle sagen, dass das die Kreuzung nicht leisten kann. Und ich würde das auch so aus dem Bauch heraus so meinen.
    Nur hat hier eine Firma mit ihrem Gutachten das widerlegt. Deren Aussage, war, dass das die Kreuzung schafft. Und genau diese Firma hat bereits schon einmal für die Stadt Verkehre analysiert und das dann eingetretene Ergebnis war verblüffend übereinstimmend mit der Annahme von damals.
    Für solche Gutachten gibt es bestimmte Vorgeben und anerkannte Werte, die dafür genommen werden. Warum soll man das grundsätzlich anzweifeln? Das meine ich mit Fakten und untersetzen.
    Ich weiß auch, dass die Anlieger solche Gutachten gar nicht bringen können. Deshalb auch diese Bürgerbeteiligung, damit solche Befürchtungen in weitere Untersuchungen einfließen können.

    Parkflächen sollten ausreichend in dem „Tempel“ vorhanden sein. Da sehe ich nicht so ein Problem.
    Und bei deinen Ausführungen zum Umsatzvolumen gehst du doch auch nur von deinen Annahmen aus, vermischt mit Angelesenem und Bauchgefühl. Aber ist das in der Zukunft wirklich so? Oder haben wir dann im Kulturpark vielleicht noch so einen Einkaufstempel zu stehen, weil der Platz in der Stadt nicht mehr ausreichte? Könnte doch auch sein?
    Wenn hier jemand investiert und der Meinung ist, das Strausberg noch 9000 qm Verkaufsfläche vertragen kann, dann wird der das nicht ohne eingehende Prüfung machen. Das kostet schließlich alles Geld und die Banken gucken ja neuerdings auch wieder genauer.

    Und ich wollte keineswegs die Bürgerbeteiligung mit diesem Artikel schmälern. Bei dieser Veranstaltung kommt mit Sicherheit etwas am Ende heraus. Denn ich bin mir sicher, dass da einige gute Vorschläge und Einwände kommen werden.
    Aber es bringt uns nicht viel weiter, wenn (sinnbildlich) gesagt wird, dass so ein Center doof ist und man es nicht wolle.

    Parkraum Altstadt noch kurz:
    Problem bekannt, aber nicht kurzfristig lösbar. Beschwer dich bei den Truppen, die hier auch andere Sachen mit ihrer Mehrheit in der SVV durchgedrückt haben.
    Ich hab keine Lust mehr, mir den Schuh anzuziehen, für Sachen die die verbockt haben. Denn DIE hören ja nicht, wenn man mal Bedenken äußert. Und so macht das keinen Spaß.
    Die Thematik kann nur insgesamt mit dem Verkehrskonzept Altstadt gelöst werden. Jetzt wieder punktuell versuchen, etwas zu lösen, kann nur schiefgehen. Deshalb habt ihr ja keine Parkplätze mehr, weil da gewisse Kreise nicht nachgedacht haben.
    Verkehrskonzept ist aber in Arbeit und ich kann nur hoffen, dass wir hier mal den Stein der Weisen finden werden.

  3. Ich gehe jetzt mal nur den Punkt Bürgerbeteiligung an.
    Solange den Interessen der Anwohner Organisationen und Parteien gegenüber stehen, welche nicht nur in ihrer Masse, sondern auch mit ihren Argumenten überwiegen, wird sich hier sowieso nichts zum Guten ändern! Da hat das demokratische System voll Pfund versagt, denn hier kommt nicht der Wunsch der allgemeinen Masse zur Geltung, sondern die Interessen eines gewissen Verbandes, nötigenfalss gepuscht durch eine Partei.
    Nur aus dieser Sicht ich Dich in Deiner Person auf verlorenem Posten, und Du kannst nur verlieren.

    Eines noch zu dem Gesamtumsatzvolumen, welches man logischerweise wunderbar aus den eingenommenen Gewerbesteuern ableiten kann. Bis auf ein paar Taler steht der Betrag tatsächlich fest.
    Ich habe in meiner ersten Antwort mit Absicht einiges zur Gastronomie geschrieben, da diese bisher in Strausberg die geringste Chance hatte, zu überleben. Das liegt einfach mal daran, dass Strausberg eben NICHT durch so viele Bürger bevölkert ist, welche sich mehrere Auswärtsessen leisten können – warum sollte dieses mit dem Altstadtcenter plötzlich anders sein? Da muss man doch einfach mal logisch bleiben! Ein neues Center kann nur funktionieren, wenn es genutzt wird. Wenn es so genutzt wird, dass es sich selbst trägt, werden in direkter Folge abermals kleinere Läden ihre Türen schliessen müssen, denn es fehlt hier einfach die Struktur, um ein solches Zentrum ZUSÄTZLICH funktionierend laufen zu lassen. Ich würde vermutlich noch nichteinmal behaupten wollen, dass das Altstadtcenter nicht funktionieren wird, aber ich behaupte felsenfest, dass kleinere Unternehmen hier den Preis dafür bezahlen werden.

    Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich irgendwie keine Lust mehr, ständig Versuchskaninchen für andere Spinnereien zu spielen und letztenendes die Konsequenzen dafür zu tragen!

  4. Ich bin „Nicht-mehr-Strausberger“.
    Was macht ihr nur aus dem kleinen Städtchen?
    Der ehemalige „Leninplatz“ ist nur grausig.
    Warum gibt man der Altstadt nicht die Chance Altstadt zu bleiben?
    Wozu ein neues Einkaufszentrum,, das keiner will, ausser denen, die kurzfristig daran verdienen wollen?
    Im Handelszentrum gehen dann auch wieder viele Geschäfte pleite.

    Fragt Eure Bürger, auch die, die an keinen Foren mehr teilnehmen können, denen aber an ihrer Stadt liegt.
    Ein Bürgerbegehren ins Leben rufen, damit mehr Menschen ihre Meinung sagen können, wäre doch ein Weg.
    Ich verbringe sehr viel Zeit in Strausberg und weiß, dass viele Menschen gegen das Einkaufszentrum sind, ein Einzelner kann wohl kaum Gutachten und Derartiges erbringen, sie haben nur ihren gesunden Menschenverstand, aber der ist ja wohl nicht gefragt.

  5. @ Sven:
    Du weißt, dass ich mich immer für eine Bürgerbeteiligung einsetze. Und gerade die Bürger sollen auch gefragt werden. Entscheidend ist doch, wie das funktionieren soll.
    Grundsätzlich haben wir ja ein demokratisches System, wo der Bürger irgendwann einmal „seine“ Vertreter ins Parlament entsandt hat. Theoretisch sollen diese dann auch den Bürgerwillen repräsentieren. Ich schreibe bewusst theoretisch, weil es so nicht funktioniert. Als Stadtverordneter ist man immer auch so eine Art Aufsichtsrat der Stadt und muss auf dessen Gedeihen auch ein Auge haben, also nicht nur Interessen der Bürger vertreten.
    Wenn jetzt die Anwohner sich nicht genug vertreten fühlen, dann müssen sie sich entsprechend artikulieren und Mehrheiten sammeln. Anders geht es nicht.
    Wir sind eine Stadt mit ca. 26000 Einwohnern, von denen es den meisten egal ist, ob gebaut wird oder nicht. Und ich wette, wenn man alle befragen würde, würde eine Mehrheit für ein Center stimmen.
    Dem gegenüber stehen die Anlieger des Centers, bei deren Argumentation schon teilweise erkennbar ist, dass es sich hier um die Abwendung von persönlichen Nachteilen handelt. Wovon ein Großteil sicher auch in dieser Planungsphase noch baulich vermindert werden kann.
    Mal ein Beispiel aus der Veranstaltung:
    Ein Herr wetterte gegen das Center und den Lärm, der dann kommen würde und erzählte dann, dass er extra aus Berlin nach Strausberg wegen der Ruhe gezogen ist.
    Nun frage ich mich, warum man dann in eine Innenstadt zieht, wenn man so ruhebedürftig ist. Das passt nicht zusammen.
    Und nun habe ich auf der einen Seite die ca. 15 direkt betroffenen Bürger, die sich gegen das Center aussprechen und auf der anderen Seite eine unbestimmte Zahl an Bürgern, die sich nicht artikulieren und die die Mehrheit bilden.
    Mir fehlt an dieser Stelle die wirkliche Masse, von denen Du oben geschrieben hast.

  6. @ Brigitte:
    Was machen wir…? Ich stelle mal einfach eine Gegenfrage, obwohl ich weiß, dass man das nicht machen soll:
    War Strausberg kurz nach der Wende schön?
    Ich denke, dass sich Strausberg seitdem gut entwickelt hat und recht ansehnlich geworden ist. Der „Leninplatz“ war ein Kompromiss zwischen Wünschen der Bürger und dem Denkmalschutz. Und ich könnte wetten, dass ein Tourist, der die Vorgeschichte nicht kennt, den Platz durchaus als gelungen ansieht. Das ist halt Ansichtssache.
    Bedeutet Altstadt gleichzeitig Verfall und 99Cent-Läden?
    Und ehrlich gesagt, mag ich solche Pauschalaussagen nicht, in denen gemeint wird, dass „das keiner will“ und „dass wieder viele Geschäfte pleite gehen“. Haben Sie alle Einwohner gefragt, dass Sie solche Aussagen tätigen können? Sicherlich nicht und ich weiß, dass das unmöglich ist. Aber ich vermeide dann solche Allgemeinplätze, die uns so nicht weiterhelfen.
    Die Bürger sind übrigens zur Beteiligung aufgerufen. Es wäre wirklich hilfreich, wenn sich auch viele beteiligen würden. Denn die angesprochenen Gutachten werden in der Regel durch die Stadverwaltung gefordert bzw. in Auftrag gegeben.
    Wenn hier nämlich der Wunsch der Bürger nach einer Überprüfung eines bestimmten Problems laut wird, ist sicherlich die Stadtverwaltung die Letzte, die da nicht entsprechende Schritte einleiten würde.

  7. Sicher würde bei einer Befragung von jedem Bürger vermutlich die Mehrheit sich für ein Center aussprechen, aber warum? Weil niemand mehr über seinen eigenen Tellerrand schauen kann/will.

    Was die Bürgerbeteiligung betrifft, so sind dort selbstverständlich größtenteils Menschen, welche sich nicht so ausdrücken können, wie man es innerhalb politischer Reihen erwartet, aber dennoch haben diese auch etwas zu sagen, nämlich, dass diese das Center nicht wollen! Das warum ist doch letztenendes auch egal, denn es geht um den Bürgerwillen, und nicht um eine Gegenargumentation!

    Wenn Dich der Arzt fragt, ob er Dir etwas Haut rausschneiden darf, weil er damit etwas Geld verdienen könnte, sagst Du ja auch einfach nur NEIN und erwartest nicht, dass Du Dich auch noch für dieses nein rechtfertigen musst.

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